Neues Jahr, selber Scheiß – wirklich?
Noah, Philip und ich sitzen im Auto. Heimweg. Es ist ca. 23.00 Uhr und während wir uns über alles mögliche unterhalten komme ich nicht umhin, hin und wieder meinen eigenen Gedanken nachzuhängen. Vor 5 Stunden habe ich im Eingangsbereich der Sporthalle meinen Impfpass und meinen negativen Test gezeigt. Unsere Freunde von Indes aus Halle haben zum Neujahrsfechten eingeladen. Da ich das Adventsfechten dort bereits verpasst hatte, freue ich mich umso mehr, dass ich es dieses Mal dorthin geschafft habe.
Nach einer kurzen Ansprache haben wir 4 Stunden Zeit um zu fechten. Eigentlich sind 4 Stunden eine ganze Menge Zeit. Eigentlich. Ein gutes Zeichen dafür, dass man im flow ist, ist wenn man das Zeitgefühl verliert – Die Zeit fliegt quasi vorbei. Und genau so war dieser Abend für mich. Ich habe insgesamt mit 10 Leuten gefochten, mit Langem Schwert, Smallsword und Schwert und Schild. Vom Anfänger bis zum alten Hasen war da an Gegnern alles mit dabei und ich hatte –ganz offensichtlich- einen Riesenspaß, denn als ich das erste Mal auf die Uhr gesehen habe, war es bereits 21.50 Uhr und Zeit zusammenzupacken. Das Gefühl dieser glücklichen Erschöpfung hatte ich früher auf anderen Events auch aber ich hatte es beinahe vergessen. Früher. Ich glaube ich habe dankenswerterweise auch vergessen, wie viele Events und Workshops die Pest in den letzten 2 Jahren sprichwörtlich im Keim erstickt hat. Umso dankbarer bin ich, dass trotz -mal wieder- steigender Infektionszahlen offenbar endlich ein Rezept existiert, um verantwortungsvoll damit umzugehen und in diesem Jahr wieder häufiger diesen „Fechtflow“ zu erleben. Das gestern Abend war in jedem Fall ein sehr guter Anfang für 2022.
In diesem Sinne wünschen wir allen Lesern noch ein frohes neues Jahr und grüßen besonders unsere Freunde von Indes, Dequitem und Decima, mit denen wir gestern die Klingen kreuzen durften!